Typologien (Typologies)

Ein Unterschied, der einen Unterschied macht

»Yin und Yang, männlich und weiblich, hart und weich, Himmel und Erde, Licht und Dunkel, Donner und Blitz, kalt und warm, gut und schlecht … das ist die Wechselwirkung der gegensätzlichen Prinzipien, die das Universum formen.«

– Konfuzius

Typologien (Typologies) – echt wieder typisch…​

Typologien (typologies) im AQAL-Modell beschreiben bestimmte Aspekte, in denen wir uns auf jeder Entwicklungsstufe und in jedem Zustand zeigen. Jedes Individuum kann praktisch auf jeder Entwicklungsstufe und in jedem Zustand einer dieser Typen sein, der sich von den anderen Typen der betreffenden Typologie unterscheidet.

Manche Typologien unterscheiden nur zwei Grundtypen:

  • Männlich – Weiblich (Synonyme: maskulin – feminin, Animus – Anima)
  • Yin – Yang
  • Introvertiert – Extrovertiert

Andere Typologien differenzieren eine Fülle von Typen, unter anderem:

  • Himmelsrichtungen mit den Haupttypen Norden, Osten, Süden und West
  • Wochentage (sieben Tage)
  • Doshas, die ayurvedischen Grundtypen: Vata (unstetig), Pitta (exzessiv) und Kapha (langsam).
  • Repräsentationssysteme: visuell, auditiv, kinästhetisch, gustatorisch und olfaktorisch
  • Metaprogramme aus dem NLP, u.a. optional – prozedural, hin-zu – weg-von, internal – external, detailliert – global.
  • Die vier Temperamente des Galenos von Pergamon (200 n. Chr.): Phlegmatiker (Wasser), Sanguiniker (Luft), Choleriker (Feuer) und Melancholiker (Erde).
  • Psychologische Typen nach C. G. Jung: insgesamt acht Persönlichkeits-Typen.
  • Myers-Briggs-Typen: Weiterentwicklung der Typenlehre C. G. Jungs mit insgesamt 16 Persönlichkeits-Typen.
  • Enneagramm: neun verschiedenen Typen, die in bestimmten Beziehungen zueinanderstehen.
  • Tierkreiszeichen: astronomischen Einteilung des Jahres in zwölf Sternzeichen.

Kennzeichnend für Typologien ist, dass diese sich unabhängig von den Entwicklungsstufen und Zuständen manifestieren. Anders gesagt bleibt ein bestimmter Typ auf jeder Stufe der Entwicklung unverändert bestehen.

Das weibliche und das männliche Prinzip

Die Natur hat Frauen und Männer mit unterschiedlichen Anlagen ausgestattet, die jeweils unterschiedlich in uns ausgeprägt sind. Ungeachtet aller erforderlichen Bemühungen um Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern wirken diese Anlagen – individuell, biologisch und verhaltensmäßig, kulturell und systemisch – jedoch sehr tiefgreifend in und auf all unser Denken, Handeln und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen ein.

Zudem sind in jedem Individuum – egal ob Frau oder Mann – sowohl das weibliche als auch das männliche Prinzip zugleich präsent. Diese komplementären Prinzipien von Anima (weibliches Prinzip) und Animus (männliches Prinzip) wirken in jedem Individuum zugleich, jedoch mit unterschiedlicher Intensität.

So durchlaufen sowohl Frauen als auch Männer in ihrer Lebensspanne zwar gleichermaßen die verschiedenen hierarchischen Entwicklungsstufen, jedoch benutzen sie dabei, Carol Gilligan folgend, eine unterschiedliche Art Logik – sie entwickeln sich „mit einer anderen Stimme“.

Anima – das weibliche Prinzip

  • Zentrale Kraft ist die Kommunion (Verbindung)
  • Integrieren
  • Fließen
  • Beziehen
  • Fürsorgen
  • Mitfühlen
  • Yin (schwarz)
  • Passiv
  • Ruhig
  • Agape
  • Erde
  • Kollektiv
  • Pathologische Ausprägungen: Panik statt Fließen, Verschmelzung statt Verbindung, sich in Beziehungen verlieren bis zur Selbstaufgabe.

Animus – das männliche Prinzip

  • Zentrale Kraft ist Agenz (Aktivität)
  • Transzendieren
  • Durchsetzen
  • Autonomie
  • Stärke
  • Unabhängigkeit
  • Yang (Weiß)
  • Aktiv
  • Bewegt
  • Eros
  • Himmel
  • Individual
  • Pathologische Ausprägungen: Entfremdung, Dominanz, krankhafte Angst Beziehungen einzugehen, Drang zur Zerstörung.

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